Die Gewinnung von Ethanol 96 % in pharmazeutischer Qualität aus den gebrauchten Lösemitteln (Maische) von Blutplasmafraktionierungsanlagen wurde bisher mit herkömmlichen Rektifikationen durchgeführt.

Wechselnde Zusammensetzung des Rohproduktes, Auftreten von Leichtsiedern, Verschmutzung durch denaturierende Proteine einerseits und die engen Spezifikationen des Produktes andererseits erfordern dabei aufwändige und personalintensive Lösungen. Membranprozesse als Alternative haben sich als nicht alltagstauglich erwiesen.

 

VTU hat eine Rektifikationsanlage entwickelt, die diese Herausforderungen löst und folgende Merkmale aufweist:

  • Geringe Bauhöhe durch effiziente Einbauten im oberen Teil
  • Geringe Verschmutzung durch entsprechende Einbauten und eine neuartige Verdampferkonstruktion.
  • Unempfindlichkeit gegenüber  Leichtsiedern durch Mittelabzug
  • Automatisiertes CIP trotz langer Reinigungsintervalle (kein Öffnen der Anlage mehr notwendig)
  • Automatischer Betrieb – Personal ist nur für An- und Abfahren sowie Inspektion und Wartung (jährliches Intervall) nötig

 

Bisher wurden zwei Anlagen mit einer Kapazität von jeweils 500 kg/h Produkt erfolgreich bei Octapharma Pharmazeutika Produktionsges.m.b.H. in Österreich sowie bei Octapharma AB in Schweden realisiert.

 

Diese Anlagen haben folgende Leistungsdaten:

  • Produkt: Ethanolqualität  lt. Pharmacopeia  „Ethanol 96 %“
  • Feed: 15 % bis 60 % Ethanol, Verunreinigt mit Proteinen, Aldehyden, Essigsäure etc., Isopropanol ist nicht zulässig
  • Energieverbrauch: 1,2 – 1,6 KWh pro kg Ethanol
  • Rückgewinnungsrate: 85 % bis 95 %