Bei der Aufbereitung von Erdöl und der dafür notwendigen Öl-Wasser-Trennung wird bei der OMV in der Gewinnungsstation Auersthal auf eine für E&P Austria neue Technologie gesetzt.

VTU Engineering plante und realisierte ein Projekt zur Separation von Öl und Wasser, dessen Herzstück aus Hydrozyklonen besteht. Der Geschäftsbereich Exploration & Produktion (E&P) von OMV verfügt über eine starke Basis zur Erdölförderung in Rumänien und Österreich und erweitert kontinuierlich sein internationales Portfolio. OMV hatte zum Jahresende 2014 rund 1,1 Milliarden Barrel Öleinheiten an sicheren Reserven und förderte 2014 im Schnitt 309 Kilobarrel Öleinheiten pro Tag. Ein Teil dieser Menge wird in den Feldern rund um die Gewinnungsstation Auersthal gefördert und in diese zur Trennung der Phasen Erdöl, Erdgas und Wasser verbracht.


Kapazitätsverdoppelung und Qualitätssteigerung

VTU Engineering wurde innerhalb eines rund drei Jahre andauernden Projektes mit der Aufgabe betraut, die Aufbereitungskapazität von Wasser in der Gewinnungsstation Auersthal zu verdoppeln und gleichzeitig den verbleibenden Ölgehalt im Wasser zu senken. So wurde ausgehend von einer Feasibility Study über ein Basic und Detail Engineering eine Anlage mit mehreren Öl-Wasser-Gas-Abscheidungen in einen bereits bestehenden Betrieb integriert.

 

Stationseingang und Slugcatcher

Am Stationseingang werden die vom Feld kommenden Förderleitungen (Öl-Wasser-Gas-Gemisch) zuerst auf vier sogenannte Slugcatcher geführt. Dabei handelt es sich um stehende Behälter, die zum Ausgleich von Förderschwankungen in den Leitungen dienen und eine kontinuierliche Beschickung der nachfolgenden Separationsschritte gewährleisten. Zusätzlich findet eine erste Abtrennung der Gasphase statt.

 

Separatoren

Das gleichmäßige Öl-Wasser-Gemisch aus den Slugcatchern wird automatisiert in die sieben Separatoren geleitet. Bedingt durch eine bestimmte Verweilzeit werden in diesem Schritt 98 Prozent des Öls abgetrennt. Das Öl läuft über ein Wehr in eine eigene, im Separator integrierte Kammer und wird im Anschluss in Tanks zur späteren Aufbereitung gesammelt. Das Wasser wird, da sein Ölgehalt nach den Separatoren zur Weiterverwendung noch zu hoch ist, einem zusätzlichen Trennschritt unterzogen.

 

Hydrozyklone und Stationsausgang

Dieser weitere Trennschritt ist eine bis dato in Österreich noch nicht eingesetzte Technologie zur Öl‑Wassertrennung in der Erdölindustrie – der Hydrozyklon. Einer vorausgehenden Druckerhöhung folgen die drei Hydrozyklonskids, die wiederum aus mehreren hundert Einzelhydrozyklonen bestehen. Mittels der Zentrifugalkraft wird der Ölgehalt im Wasser auf zirka ein Fünftel des Eingangswertes reduziert. Während die Ölphase wiederum in den bereits erwähnten Tanks gesammelt wird, wird das gereinigte Wasser über Pumpen am Stationsausgang zur Druckerhaltung in die Felder zurückgeführt.